Samstag, 27. Dezember 2008

Entwicklung einer Forsytzie zum "Shohin"














Diese Forsytzie fand ich im Frühjahr 2007 im Wald, wo sich jemand seines Gartenkomposts entledigt hatte. An Ort und Stelle schnitt ich den Stamm sofort auf diese Größe zurück aus rein "logistischen" Gründen, um ihn dann zu Hause in diesen schwarzen Container zu pflanzen. Wie man sehen kann, hat das Stämmchen sehr gut ausgetrieben und um auf die richtige Größe zu kommen, musste ich ihn noch ein mal einkürzen. Jetzt passt es und nun konnte an die weitere Gestaltung, überwiegend im Moment nur schneiden, gedacht werden, woran ich mich bisher auch gehalten hab.
Etwas überrascht hat es mich doch, daß es relativ schnell ging mit einer Feinverzweigung, wenn auch nicht vergleichbar mit z.B. einem Acer palmatum, aber mit dem bisherigen Ergebnis bin ich schon zufrieden, es klappt also mit der Forsy.
Im Jahr 2008 hat er nun doch schon soweit zugelegt, daß ich daran denke, ihn im kommenden Jahr in eine Schale zu Pflanzen, und vor allen Dingen, ich möchte ihm im Frühjahr soweit gestalten, dass er vom Aufbau her die vermutlich endgültige Form hat.
Im Forum des Bonsaiclubs habe ich um Gestaltungsvorschläge gebeten und auch sehr schöne erhalten.
Besonders erwähnenswert ist der von Uwe Zeiler, der per Virtual einen bereits vollkommen fertigen Forsytzienshohin dargestellt hat, auch mit einer sehr schönen passenden Schale, leider hab ich die Schale nicht.

Im kommenden Frühjahr werden wir weiter sehen.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Flieder Mojogi













der Flieder Mojogi Shohin

Daß man einen Flieder als shohin halten kann, war mir bis vor einiger Zeit auch nicht klar, aber wärend eines Klappspaten Treffens hab ich genau so einen Flieder zu sehen bekommen, er war Klasse.
Meine Gelegenheit kam dann 2007 , als ich eine Baumschule, die in Auflösung begriffen war, plündern durfte.
Neben einigen größeren Wacholdern lagen auch noch so Kleinzeug überall verstreut umher, und da sah ich eben diesen Flieder.
Bild eins zeigt die Pflanze direkt nach der Fahrt nach Hause.
Im Frühjahr 2008 dann ging ich an die Arbeit, um den Flieder in die entsprechende Richtung zu bringen.
Im weiteren Bildverlauf können sie die Entwicklung bis zum Herbst verfolgen.
Ich hab ihn zurückgeschnitten und vorübergehend in eine Schale gepflanzt, worauf er dann sehr schön durchgetrieben hatte. Bevor die Äste zu lange und vor allen Dingen zu hart wurden, hab ich die Spitzen der Ästchen zurückgeschnitten und durch Draht in Form gebracht
Er hat sich bis jetzt sehr schön weiterentwickelt und ist jetzt im Winterquartier, mal schaun, was er im Frühjahr macht.
An eine Blüte denke ich in der nächsten Zeit noch nicht, dazu muss er noch viel mehr Äste bilden und insgesamt etwas zunehmen, dann wird das schon.

Montag, 22. Dezember 2008

Blick auf meine Shohinsammlung




















Meine Shohinsammlung umfasst ja nicht nur einfach gestaltete Bäume, sondern auch alle zukünftigen und neu gesammelten Pflanzen. Die Pflege ist ja im Grunde genommen die selbe, also spielt es auch keine Rolle, ob ich einen Unterschied dabei mache.
Grundsätzlich möchte ich noch anführen, dass meine Bilder nicht "geschönt" sind, ich will alles so zeigen, wie ich es tatsächlich handhabe.
Die "fertigen" Shohin, also solche, die ich bereits gestaltet und in Schale hab, stehen natürlich auf dem Board, andere, die in Vorbereitung sind, werden separiert, also stehen auch schon extra. Die Verkauften kommen dann abseits und die neu Gesammelten stehen zusammengestellt auf einem anderen Tisch.
So hat halt jeder seine Ordnung und mit der Pflege kommen ich so am besten zurecht.
Womit ich noch ein Problem hab, ist, dass ich für alle Shohin auch entsprechende Schalen bekomme, das ist nicht einfach wegen der sehr verschiedenen, auch extremen Gestaltungen, die deshalb sehr sorgfältig ausgewählte Pötte brauchen.
Aber das eilt ja nicht wirklich, bis es soweit ist, wird noch Zeit vergehen und da wird sich noch einiges ergeben.
Ein kleiner Unterschied allerdings besteht zu den gekauften Baumschulpflanzen , die ich ja auch hab, um daraus Shohin zu machen, sie sind doch schon länger vor kultiviert und die Pflege derselben nich annähernd so aufwendig wie bei Jamadori, allerdins gedüngt und gegossen müssen auch sie werden.
Baumschulpflanzen können halt viel eher zu Shohin umgestaltet werden als Gesammelte, sie sind ja schon lang genug in den Töpfen, bei Jamadori ist das nicht so einfach, sie sollten schon mindestens 2 Jahre stehen, bevor was dran gearbeitet wird, damit meine ich schneiden oder drahten oder ähnliches. jede Pflanze soll stabil eingewachsen in den Töpfen stehen, sonst ist es schnell vorbei.
Die Überwinterung ist bei Nadelgehölzen recht einfach, bis auf die Eiben, die kommen zu den Laubbäumen unter die Folie, aber Kiefern - Fichten und Wacholder bleiben enfach draussen stehen, gerade der Schnee ist wichtig und gut, sie brauchen die winterliche Kälte und Feuchtigkeit.
Laubbäume werden in Folientunnel überwintert, erfahrungsgemäß sind sie etwas empfindlich gegen Sonne und Frost, wobei das auch etwas unterschiedlich ist.

Das wars dann wieder mal.
Gerhard

Sonntag, 21. Dezember 2008

Fichte- der kleine Mojogi









Der kleine Mojogi
ist eine von mir 2002 gesammelte Fichte.
Aufgefallen ist mir der kleine Wuschel bei einer Tour dadurch, dass es wie ein Grasbüschel mitten in den Felsen wuchs. Bei näherem hinsehen hab ich mich sofort entschlossen, das ist was für mich.
Zu Hause hatte ich die Fichte einfach in einen Plastikcontainer gepflanzt und erst 2006 nahm ich die gestalrung in Angriff
Wie man sehen kann, ist ein wunderschöner Stamm mit natürlichem Shari und Wurzelansatz zum Vorschein gekommen, idealer konnte es nicht sein. Nach einigem Auslichten der Zweige, schälen eines Astes zum Jin konnte ich die Äste drahten und formen.
Es ergab sich ein schöner Kronenaufbau mit einem langen ersten unteren Ast, den Sashi eda, der schon fast wie bei einer Halbkaskade nach links ragte. Aber genau das gefällt mir an vielen Bäumen, auch an Shohin, es muss auch was ungewöhnliches vorhanden sein, wie z.B.dieser Ast.
2008 hat die Fichte dann sehr gut angesetzt, alles ist voller Knospen und ich denke, dass ich sie nächstes jahr noch um einiges dichter bekommen kann.